Mein Auslandssemester an der Universitat Autònoma de Barcelona

Die ersten zwei Monate meines Auslandssemesters sind bereits um und die Zeit vergeht wie im Flug. In dieser Zeit habe ich viele Erfahrungen gemacht, Eindrücke gesammelt und Freundschaften geschlossen – diese möchte ich in diesem Erfahrungsbericht gerne mit Euch teilen. Mein Name ist Patricia, ich bin 22 Jahre alt und studiere im 7. Fachsemester BWL im Praxisverbund an der Ostfalia/bei Volkswagen. Mein Auslandssemester verbringe ich an der Universitat Autònoma de Barcelona (UAB).

Das Leben in Barcelona

Ich muss zugeben, dass Barcelona als Ort für ein Auslandssemester nur mein Plan B war. Ich wollte es ursprünglich in Singapur verbringen, doch da die Regierung die Einreise für Studenten aufgrund der Covid-Pandemie bis kurz vor Semesterbeginn weiterhin verboten hat, suchte ich mir eine Alternative im europäischen Ausland. Im Nachhinein war dies für mich die beste Entscheidung. Barcelona ist eine Stadt, die unfassbar viel zu bieten hat – Kultur, Strand, Berge, Architektur. Als Student lernte man sie dabei aber ganz neu kennen.

Ich wohne mit zwei Mitbewohnern in einem schönen Apartment in der Nähe des Placa Espanya, einem bekannten Platz. Die Wohnungssuche gestaltete sich schwierig, da wir wie die Mehrheit der internationalen Studenten erst vor Ort nach einer Wohnung geschaut haben. Barcelona war bereits vorher die größte Erasmus-Stadt, doch durch die Corona-Pandemie ist die Stadt quasi überlaufen von Studenten – noch nie gab es so viele „Internationals“ in einem Semester. Dadurch gibt es aber auch definitiv ein Überangebot was das Studentenleben betrifft.

Mein Lieblingsort in Barcelona ist Bunkers de Carmel. Dies ist ein eher unter Einheimischen bekannter ehemaliger und mittlerweile verfallener Militärstützpunkt mit Panoramablick über die ganze Stadt. Hier treffen sich jeden Abend viele junge Leute, die zusammensitzen, Musik hören und den Sonnenuntergang anschauen. Auch an den vielen Stadtstränden verbringe ich viel Zeit. Selbst Ende Oktober konnte man dank des warmen Wetters noch im Meer schwimmen und abends am Strand sitzen. Ein weiterer Ort, der mir in Barcelona besonders in Erinnerung geblieben ist, ist Tibidabo. Dies ist der größte Stadtberg Barcelonas, auf dem die „Basilika Sagrat Cor“, eine römisch-katholische Kirche, sowie ein Freizeitpark stehen.

 

Uni

Die Universitat Autònoma de Barcelona hat ca. 56.000 Studenten. Sie hat ihren Hauptcampus in Bellaterra, etwas außerhalb von Barcelona. Der Campus, an dem ich studiere, ist jedoch mitten im Zentrum. Er ist nur für internationale Studenten, die hauptsächlich aus Amerika, Deutschland, Ägypten und Schweden kommen.

Die Kurse sind recht klein, sodass es in den Vorlesungen viele Aktivitäten, Gruppenarbeiten, Projekte und Diskussionen gibt. Generell wird viel Wert auf Anwesenheit und Teilnahme gelegt. Im Gegensatz zu der Ostfalia gibt es viele Prüfungsvorleistungen, wie Präsentationen, Essays etc. und zwei Klausuren pro Semester. Dies fand ich am Anfang gewöhnungsbedürftig, doch mittlerweile komme ich mit diesem System sehr gut klar. Die Kurse finden alle in Präsenz statt, auch wenn die ganze Zeit eine Maske getragen werden muss. Die Pausen verbringen alle immer auf dem Campus, sodass man schnell mit Leuten ins Gespräch kommt.

 

Ausflüge und Reisen

Zusammen mit meinen Freunden habe ich schon ein paar Orte in der Umgebung von Barcelona angeschaut, sowie ein paar Städtetrips gemacht. Unser erster Städtetrip ging nach Valencia. Dafür haben wir zwei Autos gemietet und sind mit 8 Leuten in ein Hostel gegangen. Valencia ist bekannt als die Stadt, aus der die Paella kommt. Auch gibt es dort das „Ciutat de les Arts i les Ciències“, ein Komplex aus verschiedenen Gebäuden, Parks und Wasseranlagen. Auf dem Rückweg haben wir uns noch verschiedene Strände und die Stadt Sitges angeschaut. Weitere schöne Ausflüge waren zum Beispiel zum Mont Rebei, einem Canyon in der Nähe von Barcelona, und zu den Pyrenäen, einer Bergkette zwischen Frankreich und Spanien.

Insgesamt genieße ich die Zeit in Barcelona sehr. Ich habe viele tolle Menschen kennen gelernt, viel erlebt und das Leben in Barcelona lieben gelernt. Allein durch den Strand, die Berge und das gute Wetter ist die Lebensqualität so viel höher. Die Spanier leben außerdem sehr viel mehr in den Abend, sodass man viel länger draußen ist. Das ist definitiv ein Unterschied zu Deutschland. Barcelona hat so viel zu bieten – ich freue mich auf die Zeit, die noch kommt und bin froh, dass ich mein Auslandssemester hier verbringen darf!

Liebe Grüße
Patricia