Hallo zusammen und ganz viel Spaß mit meinem folgenden Erfahrungsbericht über die drei Monate meines Auslandsaufenthalts in Kanada!

Mit der Idee eines Auslandsaufenthalts habe ich mich schon lange beschäftigt, da ich die englische Sprache, genauso wie das Land Kanada, liebe. Nach intensiver Recherche einer passenden Organisation, sowie einem passenden Zielort, sollte es dann für mich am 27. 08.2021 losgehen. Covid-19 beeinflusste meine Pläne relativ wenig, da die Grenzen von Kanada die Monate vor meinem und während meines Aufenthalts geöffnet waren. Doppelt geimpft und mit Maske verabschiedete ich mich von meinen Eltern am Flughafen und traf im Gate direkt 5 meiner zukünftigen Mitschüler.  Zusammen meisterten wir nach 9 Stunden Flug alle Hürden wie den Visaantrag, die Gepäckannahme und einen Covidtest. Zusammen wurden wir dann per Shuttle von Vancouver nach Squamish gefahren und dort an den Häusern unserer Gastfamilien abgesetzt. Endlich am Ziel angekommen stellte ich mich nur kurz vor, aß etwas und schlief kurz darauf ein, da ich sehr erschöpft von der langen Reise war.

1 Mein Gasthaus

Ich lebte in dieser Doppelhaushälfte zusammen mit meiner Gastmutter, meinem Gastvater und deren tauben Hund Helen. Mein Schulweg war etwa eine Minute lang, da die Schule gleich gegenüber von meinem Haus lag. Die Stadt Squamish ist in vier Stadteile aufgeteilt. Es gibt die Highlands, welche etwas höher in den Bergen liegen; Brackendale, welches direkt am Fluss „Howe Sound“ liegt; Valleycliffe welches am Fuße einiger Berge, die Squamish umzingeln, liegt und letztendlich Downtown, welches die Innenstadt und das Zentrum von Squamish ist. Meine Schule und damit auch mein Haus waren in Downtown. Ich hatte also einen recht kurzen weg zu verschiedenen Supermärkten, Restaurants und allem anderen.

 2 Blick von oben auf Downtown

Die Schule begann erst zwei Wochen nach meiner Ankunft, also hatte ich genügend Zeit Squamish zu erkunden und mich in den neuen Lifestyle einzufinden. In dieser “Einfindungswoche” fühlte sich alles noch mehr nach Urlaub an und nicht wie ein 3-monatiger Aufenthalt. Mit dem Fahrrad war ich in der ersten Zeit sehr viel unterwegs und war auch direkt am 4ten Tag auf den Mountainbike Trails.

Als dann der erste Tag der Schule kam, realisierte ich, dass das hier kein normaler Urlaub ist. Die Highschool-Experience aus den ganzen amerikanischen Filmen war fast 1 zu 1 vorhanden. Außerdem ist das Kanadische Schulsystem kaum mit dem Deutschen zu vergleichen. Es gehen dort nur 9. bis 12. Klässler zur Schule, was dazu führt das es sehr viele verschiedene Interessen und Freundesgruppen gibt. Klassen im deutschen Sinne gibt es auch nicht, da es nur verschiedene Wahlkurse gibt. Diese reichen von Mathe, Englisch und Biologie bis hin zu Holzarbeiten, Musikproduktion und Psychologie. Das Lernniveau ist allerdings niedriger als das Deutsche, sodass man in dem Kurs 11te Klasse Mathe, Stoff aus der deutschen 9ten Klasse macht. Des Weiteren sind die Lehrer-Schülerbeziehungen viel stärker, da viele Lehrer einen Nachmittagsclub leiten oder generell aktiv in Squamish sind. In meinem Fall bin ich mit meinem Englisch Lehrer öfters Klettern gewesen oder mit dem stellvertretenen Schulleiter Mountainbiken.

Schnell lernte ich dann auch viele Kanadier kennen, mit denen ich nach der Schule unterwegs war. Aktivitäten gibt es in Squamish viele. Durch die einzigartige Natur kann man dort vieles unternehmen, wie in meinem Fall Wandern, Mountainbiken oder auch sehr viel Fotografie. Ansonsten war ich auch oft Schlittschuhlaufen und generell mit Freunden unterwegs in Downtown. Zudem gab es jeden Mittwochabend einen speziellen Jugendclub, in dem ich mich mit Freunden aus der Schule getroffen habe. Dort spielten wir diverse Spiele und hatten generell Spaß.

Da Squamish sehr für seine Natur und Sportmöglichkeiten bekannt ist, trifft man auch viele berühmte Sportler, Filmemacher und Fotografen. Sie leben entweder in Squamish oder sind für ein paar Tage angereist um ihren Jobs nachzugehen.

Circa 60km nördlich von Squamish liegt die Stadt Whistler. Hier fanden 2010 die Olympischen Spiele statt und hier liegt ebenfalls der berühmteste Mountainbike Park der Welt. Es war schon immer ein Traum, einmal im Leben dort fahren zu dürfen und mit meinem Auslandsaufenthalt ging dieser Traum dann auch in Erfüllung. Ich werde nie den Moment vergessen, indem ich das erste Mal in der Schlange für den Sessellift stand. Es war einfach magisch und ich konnte den ganzen Tag nicht mehr aufhören zu lächeln.

3 Ich und ein Freund in Whistler

4 Ich beim Biken in Whistler

Ich habe in dieser doch relativ kurzen Zeit von 3 Monaten, sehr viel erlebt, sehr viele positive Erfahrungen gemacht und sehr viele nette Menschen kennengelernt. Die Kultur und generell die Lebenseinstellung der Squamish-People passt super gut zu mir und ich will auf jeden Fall so schnell wie möglich wieder zurück, wenn nicht sogar nach Squamish ziehen.

Viele Grüße
Nick