Einleitung

In diesem Erfahrungsbericht möchte ich über mein Auslandssemester an der James Cook University (JCU) in Singapur berichten. Da mir persönlich die Erfahrungsberichte der anderen Studenten bei meiner Entsicherung über die Wahl des Landes sowie der Universität geholfen haben, möchte ich versuchen so ausführlich wie möglich zu sein und keine Fragen offen zu lassen. Vorab ist zu erwähnen, dass ich mein Auslandssemester als Freemover absolviert habe. Ich werde dementsprechend auf die Abläufe eingehen, die man als Freemover hat, sowie auf die Zusammenarbeit mit der Organisation Gostralia, mit der ich ins Ausland gegangen bin.

Sollten trotzdem noch Fragen offen bleiben bin ich gerne bereit diese zu beantworten und stelle dazu meine private Mailadresse sophie.henze@gmx.net zur Verfügung.

Bewerbung

Es gibt verschiede Organisationen mit den man in Ausland gehen kann. Ich habe mich für Gostralia entschieden. Die Organisation hat einige Partneruniversitäten in verschieden Ländern, viel Erfahrung und bietet auf der Homepage selber gute Informationen sowie Erfahrungsberichte andere Freemover an. Dort bin ich auf die James Cook University aufmerksam geworden.

Die Universität

Die James Cook University ist an drei Standorten in zwei Ländern vertreten. Zwei der Standorte sind in Australien in Cairns und Townsville, ein Standort ist in Singapur. Die Universität gehört zu den Top 300 der Welt und bietet viele verschieden Fachrichtungen an. Während die Universitäten in Australien sehr auf Aquakultur fokussiert ist, befasst sich der Campus in Singapur eher mit Business und Management. Generell ist der Standort in Singapur eine gute Wahl für Wirtschaftsstudenten, da die Stadt sehr von der Finanzwelt beeinflusst wird. Die Kurse der JCU sind alle auf englisch und von den 3400 Studenten sind 3000 international, was zur Folge hat, dass man in den Kursen vielen Studenten aus aller Welt kennenlernen kann. Meine Kurse waren „Strategic Management and Leadership“, „Managing s global workforce”, “Marketing for Social Change” und “Sustainability in Practice”

Leben in Singapur

Wer nach Singapur kommt kann sich auf einen spanenden Mix von Kulturen und Menschen freuen. Der Zwergstaat hat viele Einflüsse der muslimischen Religionen, aber auch der Hinduismus ist stark vertreten. Somit entdeckt man immer wieder etwas Neues, wenn man durch die Straßen Singapurs läuft. Durch diesen Mix entstand in Singapur auch ein ganz eigener Akzent. Die erste Landessprache ist zwar Englisch, viele sprechen jedoch Singlisch, was ein starker Akzent mit Abkürzungen und Slangs wie „la“ am Ende eines Satzes bedeutet. Man versteht die Singapurer, wenn sie wissen, dass ihr keine Singlisch sprecht. Ich muss jedoch gestehen, dass ich einige Gespräche zwischen Singapurern gehört habe und nur ganz wenig verstanden habe. Das sollte euch aber auf keinen Fall abhalten in diesem Land ein Auslandssemester zu machen, da wie gesagt die erste Landessprache Englisch ist, die Dozenten alle gutes Englisch reden und sich die Singapurer deiner Sprache anpassen. Um an der JCU problemlos studieren zu können sind gute Englischkenntnisse notwendig, die man aber ohnehin als Student mitbringen sollte, weshalb auch das kein Problem darstellt.

Das Essen in Singapur ist sehr vielseitig und ist ebenfalls von den vielen Kulturen geprägt. Typisch ist das Chicken Rice Gericht, was meistens von einem Ei abgedeckt wird und gebratene Nudeln. Aber auch das Chicken Satay (rechts) ist sehr verbreitet und in jedem Hawker Center zu finden. Für Vegetarier ist es tatsächlich etwas schwieriger viel Abwechslung zu bekommen, da in vielen Gerichten chicken ist. Ich bin deshalb viel Indisch essen gegangen, da die indische Küche viele vegetarische Gerichte zu bieten hat.

Kulturelle Erfahrung

Singapur ist bekannt dafür als Asien Light den perfekten Einstieg in die asiatische Kultur zu bieten. Diesen Eindruck kann ich nur bestätigen, denn auch wenn in meiner Wohnumgebung viele Chinesen leben, ist der Gesamteindruck von Singapur für mich gut zu vergleichen mit der Mentalität in Deutschland. Die Gastfreundlichkeit, Pünktlichkeit und Lebenserwartungen haben mich alle sehr an Deutschland erinnert, weshalb ich keinen Kulturschock erfahren habe. Da ihr über die Uni die Möglichkeit habt mit Einheimischen eng in Kontakt zu kommen, solltet ihr diese auf jeden Fall über deren Religion oder Herkunft fragen. Wie bereits angesprochen, kommen viele nicht aus Singapur, was euch jedoch die Möglichkeit bietet euren internationalen Freundeskreis zu erweitern. Dabei helfen euch die Social Clubs der JCU. Diese sind Beispielsweise Musik, Yoga oder Badminton Clubs, bei denen ihr viele unterschiedliche Leute kennenlernt. Die Clubs haben zu Beginn des Semesters alle eine Einführung, bei der sie sich vorstellen, damit ihr den passenden für euch finden könnt.

Erwähnenswert ist auch, dass die Kulturen hier alle sehr offen ausgelebt werde. Das heißt, dass man bei einem 10 Minuten Spaziergang an einer Moschee, einem hinduistischen Tempel und einer christlichen Kirche vorbeikommen kann. Meiner Erfahrung nach könnt ihr die Menschen dort sehr einfach ansprechen, wenn ihr an der Kultur interessiert seid. So kam es beispielsweise, dass wir in einen hinduistischen Tempel gehen konnten, in dem gerade ein Fest gefeiert wurde. Das erweitert nicht nur den religiösen und kulturellen Horizont, sondern hilft auch den Melting Pot von Singapur besser zu verstehen.

Freizeit

Singapur bietet eine Menge Freizeitaktivität, von denen manche Kostenlos sind, wie die Naturparks MacRichi oder Botanical Garden. Manche kostet jedoch auch eintritt, wie zum Beispiel das Museum, das Riesenrad oder Cloud Forest. Ob und wie viele man davon sehen möchte ist natürlich sehr individuell.

Hinzu kommt, dass Singapur sehr gut gelegen ist, um günstig in umliegende Länder zu reisen. Wer also die Möglichkeit hat länger zu bleiben oder früher zu kommen, sollte dies auf jeden Fall nutzten. Viele Studierende sind zum Beispiel nach Thailand, Vietnam, Malaysia, Bali etc. geflogen, da die Flugzeiten und dementsprechend die Preise von Singapur aus sehr gut sind.

Fazit und Kontakt

An dieser Stelle möchte ich betonen, dass das Auslandsemester in Singapur eine absolut gute Wahl ist und sehr zu empfehlen. Meine anfänglichen Bedenken bezüglich der Sprache und, dass das Land zu klein ist und deshalb schnell langweilig wird haben sich absolut nicht bestätigt. Die Kompaktheit des Landes hatte den Vorteil, dass man schnell überall ist, was Fahrzeiten reduziert und Möglichkeiten bietet viel zu sehen. Darüber hinaus sieht man nicht nur einen Bruchteil eines Landes, sondern lernt wirklich viel über das Land und die Leute. Das hilft auch bei dem Ausbau neuer kultureller Kompetenzen. Ich kann mir kein besseres Land vorstellen um so viele neue Kulturen und Freunde aus aller Welt kennenzulernen. Die Komfortzone zu verlassen ist eine absolut gute Entscheidung und die Angst davor oder vor dem Bewerbungsprozessen sollte einen auf gar keinen Fall abschrecken. Das ist den Aufwand absolut wert. Ihr werden eine unvergessliche Zeit haben, euer Englisch verbessern und euch selber nochmal neu kennenlernen und weiterentwickeln. Mein Fazit aus dieser Zeit ist, dass ich es absolut empfehlen kann und ich kein Grund gefunden habe, der gegen ein Semester im Ausland spricht. Diese einmalige Gelegenheit sollte man sich unter keinen Umständen entgehen lassen.

Bei weiteren Fragen könnt ihr mich gerne per Mail unter Sophie.henze@gmx.net kontaktieren. Zögert nicht mich anzuschreiben. Ich weiß, dass man viele Fragen und Unsicherheiten hat, aber die werden sich alle klären.